Am 28., 29. und 30. November 2005 findet der Strafprozess gegen den argentinischen politischen Gefangenen Gabriel Roser statt. Seine GenossInnen vom Movimiento de Unidad Popular (MUP, Bewegung der Volkseinheit) rufen Zu einer internationalen Solidaritätskampagne auf, um das Gericht unter Druck zu setzen und seine Freilassung zu erreichen. Gabriel Roser sitzt seit dem 29. April 2004 im Gefängnis in La Plata.
Die Polizei und die Justiz haben ihm bewusst einen bewaffneten Raubüberfall angehängt, den er nicht begangen hat. Es ist ganz offensichtlich, dass es sich um eine gezielte Verfolgung von Gabriel als sozialen und politischen Aktivisten handelt. Er hat im Stadtteil Ringuelet beim Gemeinschaftsgarten und der Volksküche des MUP mit gearbeitet. Außerdem war er der Hauptverantwortliche für die Sicherheit bei Demonstrationen und Straßenblockaden (Piquetes).
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Genossen: vielleicht wissen einige von euch schon , dass am 28., 29. und 30. November, der Prozess gegen unseren Genossen Gabriel Roser statt finden wird. Er wird von der Justiz aufgrund Falles angeklagt, der von den politischen Kräften und der Polizei des Stadtteils, in dem er aktiv war, konstruiert worden ist.
Wir halten die größtmögliche Verbreitung seines Falls für notwendig, der nicht nur aufzeigt, wie die Armen in Argentinien verfolgt werden, sondern auch wie man Kämpfer der Basis weiter verfolgt. Und dies, obwohl die argentinische Regierung weiter einen Diskurs über die Respektierung der Menschenrechte verbreitet, den wir für vollkommen fiktiv halten, genauso auch wie die anderen volksnahen Parolen, die sich diese Regierung auf die Fahnen schreibt.
Im Rahmen der Aktivitäten für die Freiheit von Gabriel, halten wir es für wichtig, dass die Genossen außerhalb Argentiniens diesen Fall weiter bekannt machen und gegen ihn protestieren. Dies können Briefe an das Gericht sein, Unterschriftensammlungen oder Demos oder andere Öffentlichkeitsaktionen vor den argentinischen Botschaften.
Wir organisieren ganz konkret, neben anderen Aktionen, eine große Demo Ende Oktober hier in Argentinien und wir fänden es sehr positiv, wenn man sich koordinieren könnte, um am selben Tag gleichzeitig Demos und andere Öffentlichkeitsaktionen vor den argentinischen Botschaften zu organisieren.
Das Datum steht noch nicht fest, aber es wird mit Sicherheit Ende Oktober sein, denn vorher sind hier alle mit den Wahlen beschäftigt und danach, Anfang November, mit dem Amerikanischen Gipfel. Bitte setzt euch so früh wie möglich mit uns in Kontakt um alles zu koordinieren und verbreitet diese Mail so weit es geht weiter.
Auch bitten wir euch, Unterschriften zu sammeln, mit denen Gabriels Freiheit gefordert wird. Hierfür schicken wir anbei eine Unterschriftenliste zusammen mit einer Zusammenfassung von Gabriels Fall.
Die Unterschriften bitte per Post schicken an:
MUP
calle 60 Nro 772, entre 10 y 11
La Plata, Buenos Aires, CP 1900
Argentinien.
Vielen Dank und HOCH DIE, DIE KÄMPFEN - ARRIBA LOS QUE LUCHAN!!!!
FREIHEIT FÜR GABRIEL ROSER, DER WEGEN SEINES KAMPFES EINGESPERRT IST
MUP
MOVIMIENTO DE UNIDAD POPULAR
im FRENTE POPULAR DARIO SANTILLANFREIHEIT FÜR GABRIEL ROSER
Erklärung der Frente Popular Darío Santillán,
EIN JAHR UND DREI MONATE NACCH SEINER WILLKÜRLICHEN FESTNAHME, FORDERN WIR DIE FREIHEIT VON GABRIEL ROSER UND ALLEN ANDEREN, DIE AUFGRUND IHRES KÄMPFENS GEFANGEN SIND
La Plata: Der Frente Popular Darío Santillán (Volksfront Darío Santillán) hat zu den Gerichten und zum Regierungssitz mobilisiert, um die sofortige Freilassung des sozialen Aktivisten des MUP (Movimiento de Unidad Popular - Bewegung der Vokkseinheit) aus Ringuelet, Gabriel Roser, zu fordern.
Zum gleichen Zeitpunkt behandelte das Berufungsgericht das Entlassungsgesuch, das ihm von der Verteidigung bereits vor Monaten vorgelegt wurde und nun auf der Tagesordnung stand. Familienangehörige, Genossen und Anwälte von Gabriel sprachen mit Mitgliedern des Gerichts, die versprachen über das Gesuch innerhalb von zwei Wochen zu entscheiden.
Der Fall von Gabriel Roser geht in die lange Geschichte von Misshandlungen ein, die auf der Wache „La Bonaerense“ satt fanden wie auch bei den mit den Mächtigen befreundeten Richtern. Der soziale Aktivist wurde am 29. April 2004 fest genommen und am 13. Juni desselben Jahres bewertete Néstor De Aspro, der für den Fall zuständige Richter, den Gebrauch derjenigen Fotoalben als illegal, die auf den Polizeiwachen benutzt werden, um Fälle zu konstruieren, und quasi als Verdächtigtennachschlagewerk dient. Diese Alben werden aber nicht nur auf den Wachen der marginalisierten Stadtteile benutzt, sondern am 10. Juni unterzeichnete der Minister León Arslanián die Resolution 784/05, über die er den Gebrauch der Alben weiter ermöglicht und reglementiert. Zudem ordnete er ihre Zentralisierung bei der Wissenschaftlichen Polizei an.
Die Anwälte von Gabriel legten bei der Justiz von La Plata ein Gesuch auf Herausgabe der Daten vor, zusammen mit dem Kollektiv für juristische Untersuchungen und Aktion (Colectivo de Investigación y Acción Jurídica - CIAJ) und der Asociación Miguel Bru
Angesichts dieser Situation fordern wir:
FREIHEIT VON GABRIEL ROSER UND ALLEN ANDEREN, DIE AUFGRUND IHRES KÄMPFENS GEFANGEN SIND
AUFHEBUNG ALLER GERICHTLICHEN VERFAHREN GEGEN DIE KÄMPFER AUS DEM VOLK
Frente Popular Darío Santillán
Audioaufnahme
FPDS prensa, Wednesday, Aug. 10, 2005 at 8:08 PM
Wir stehen hier zusammen mit einer Genossin: Kannst du mir sagen wie du heißt und aus welchem Viertel du kommst?
Ich bin Laura, ich bin vom Frente Popular Darío Santillán, und gehöre zum MUP aus Florencio Varela.
Warum demonstriert ihr hier?
Wir sind hierher gekommen, um die Freiheit für den Genossen Gabriel Roser, der seit 16 Monaten gefangen ist und einen Gerichtstermin für seinen Fall zu fordern.
Warum ist er gefangen?
Gabriel wird von einem Funktionär des PJ (Parttido Justicialista, Regierungspartei) aus seinem Viertel angeklagt und die Polizei hat aus einem statt gefundenen bewaffneten Raubüberfall auf einen Supermarkt einen Fall gegen ihn konstruiert. Seit 16 Monaten ist er im Gefängnis, aufgrund von Falschaussagen und illegalen Beweisen (Fotos), die auf der Wache von ihm gemacht wurden. Und wir sagen, dass das kein Zufall ist, weil er ein Genosse ist, der in seinem Viertel aktiv war. Und zudem: Als sie ihn mit genommen haben, sind sie auch in den Comedor (Volksküche), wo die Milch für die Kinder ausgegeben wird, eingedrungen und haben die Sachen der Genossen zerstört.
Gabriel ist Gefangener, weil er ein Aktivist ist, ein sozialer Aktivist, ein Aktivist einer Bewegung, oder auch: eine Person, die für seine Rechte kämpft. Und diese Justiz ist offensichtlich weder für die unteren Gesellschaftsschichten noch für die Armen. Sie ist für diejenigen da, die Geld haben. Deshalb sind Leute wie Menem, Chabán und eine lange Liste frei. Und uns, die Armen, knasten sie immer ein - die, die ein Huhn klauen werden eingesperrt und die, die Millionen klauen oder tausende töten sind frei.
Und wenn aufgrund der Demo, die jetzt statt findet, nichts passiert?
Also, heute gibt es eine Delegation, die rauf gegangen ist, um mit dem Gericht über den Prozesstermin zu sprechen und natürlich werden wir weiter kämpfen, so wie wir um all die Dinge kämpfen, die uns unrecht erscheinen. Alle Genossen des Frente, sowie von allen Bewegungen kämpfen auch für andere politische Gefangene, weil da nicht nur Gabriel ist. Es gibt gefangene Genossen aus der LEGISLATURA???, da ist Raúl Castells, es gibt sechs weitere Gefangene in Santa Cruz. Also das einzige was dieses System den Armen gibt, ist, anstatt uns Arbeit zu geben, gibt es uns Knast und Schläge.
Der Originalartikel ist zu finden unter:
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