Samstag, 7.1., 13 Uhr, Treffpunkt: Ziegenmarkt
Am 7. Januar 2005 starb der aus Sierra Leone geflüchtete Laye Alama Condé an den Folgen einer zwangsweisen Vergabe von Brechmitteln im Polizeirevier Bremen-Vahr. Bereits 2002 wurde in Hamburg der Nigerianer Achidi John im Zuge einer Brechmittelvergabe getötet. Zwischen 1992 und 2005 wurde allein in Bremen in über 1.000 Fällen Brechmittel verabreicht, fast ausschließlich an Schwarze, mit zum Teil gravierenden gesundheitlichen Folgen für die Betroffenen. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte bezeichnete die zwangsweise Vergabe von Brechmitteln im Jahr 2006 als Verstoß gegen das Folterverbot. Erst
seitdem wird sie nicht mehr angewandt.
Wie seit 12 Jahren wollen wir Herrn Condé gedenken.
Die Aktion will auch an die vielen zumeist Unbekannten erinnern, die gezwungen wurden, das Brechmittel einzunehmen.
Aktuell ist die Situation in Bremen (wie auch bundesweit) wieder sehr aufgeheizt; der rassistisch aufgeladene Anti-Drogen-Diskurs wird von Politiker_innen wie von den Medien bedient. Auch das soll auf der
Gedenkaktion nicht vergessen werden.
Im Rahmen der Gedenkaktion wird ein Mobiler Gedenkort und die Website www.brechmittelfolter-bremen.de vorgestellt, die an diesem Tag freigeschaltet wird.