Stoppt das internationale Schweigen!
Presseerklärung vom Internationalen Begegnungszentrum Friedenshaus e.V.
Mit Schrecken verfolgen wir die Nachrichten aus dem westafrikanischen Land Guinea!
Mehr als 110 Menschen gaben seit Beginn der Proteste im Januar 2007 gegen ihren Präsidenten Lansana Contè ihr Leben, weitaus mehr liegen in Krankenhäusern oder verletzt zu Hause.
Am Wochenende noch bangten wir mit der guineischen Bevölkerung, die ihren Machthaber endgültig stürzen , und somit einem korrupten und menschenverachtendem Regime ein Ende setzten wollte.
Doch seit Montag zerschlägt Contè die Proteste mit äußerster Härte:
Er verhängte eine der schärfsten Formen des Kriegsrechts über das Land.
Zwanzig Stunden am Tag gilt Ausgangssperre für die Bevölkerung, es herrscht komplettes Versammlungsverbot, das Militär kann jeder Zeit ohne Grund Hausdurchsuchungen vornehmen, Hausarreste aussprechen und alle Personen internieren, „deren Aktivitäten eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit darstellen“.
Sämtliche Medien, der Post-, Telefon- und Onlineverkehr werden vom Militär überwacht.
Zu viele Meldungen willkürlicher Hausdurchsuchungen, brutaler Übergriffe und Vergewaltigungen werden bekannt – doch die internationale Gemeinschaft schweigt.
In den deutschen Medien hört man kaum über die Ereignisse.
Amerika und Frankreich evakuieren ihre Landsleute – was aber ist mit den Guineern?
Zu viele Kriege und Konflikte werden derzeit unter dem Deckmantel der Demokratie und des Kampfes gegen die Tyrannei geführt - wo aber bleibt die internationale Unterstützung, wenn ein Volk eigenmächtig versucht sich von einem Diktatoren zu befreien? Wo bleibt der internationale Druck gegen einen Präsidenten der mit so einer Härte gegen die eigene Bevölkerung vorgeht?
Wir bekunden unsere Solidarität mit den Guineern, die eine freies und demokratisches Guinea wünschen! Wir verurteilen die Rektionen des Präsidenten mit äußerster Schärfe! Und wir fordern von der internationalen Gemeinschaft und der Presse ihr Augenmerk auf die Situation in Guinea zu öffnen und nicht weiter weg zu schauen!
Für mehr Informationen zur Situation in Guinea: www.africatime.com
Bilder, die die Brutalität des Regimes darlegen: www.aminata.com
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