mit Mehrandokht Feizi
27. Juni 2008 Bremen, 20:00uhr, MedienCoop - Lagerhaus, Schildstrasse 12-19, 28203 Bremen
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Es wird zurzeit viel über Iran gesprochen, geschrieben und erzählt. Vor einem möglichen Angriff von außen wird das Regime im Iran mit all seinen negativen Seiten dargestellt. Selten sind die Berichte von Menschen aus diesem Land, selten wird von den Bewegungen für Freiheit und Gerechtigkeit im Iran selbst erzählt. Mit der Veranstaltung haben wir eine Frau aus dem Iran eingeladen, um uns die Situation der Künstler und Frauen im Iran, ihren Alltag und ihre Stimme näher zu bringen.
Die Filmemacherin Mehrandokht Feizi ist seit Anfang 2007 Asylbewerberin in der Bundesrepublik Deutschland. Im Iran wirkte sie als Schauspielerin in mehreren Filmen mit, beim Kinofilm „Sadr-e Azam“, ein Film über die Zeit der Qajaren im Iran, spielte sie die Hauptrolle. Sie studierte an der ´Soureh Hochschule` in Teheran und machte im Laufe ihres Studiums vier Kurzfilme. Im Rahmen einer Kooperation zwischen der ´Soureh Hochschule` und der ´Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf Potsdam` wurden mehrere Filme im Iran gedreht. Für eines dieser Filme (über das Leben der Frauen im Iran) war sie vor Ort als Regieassistentin verantwortlich für die Auswahl der Interviewpartnerinnen und für die Interviews selbst. Von ihrem Professor war sie für die Abwicklung des Films und die Ausrichtung seiner politischen Linie benannt worden. Aufgrund der Vorfälle während der Dreharbeiten und dem, was danach folgte, sah sie sich, als sie mit den Studierenden und den Professoren ihrer Hochschule in Potsdam war, gezwungen, nicht mehr in den Iran zurückzukehren.
Die Frauenorganisation 8.März ist eine Gruppe von Frauen aus dem Iran und Afghanistan; Frauen mit unterschiedlichen Hintergründen und unterschiedlichem Grad an Erfahrungen in sozialen und politischen Aktivitäten. Ende 1997 kamen die Aktivistinnen zum ersten Mal zusammen, um gemeinsam für die Beseitigung der sexuellen Unterdrückung und männlich-chauvinistischen Beziehungen einzutreten.
„(…) Wir glauben, dass der Kampf für die Befreiung der Frauen ein politischer Kampf ist und wenn Frauen gegen patriarchale Strukturen aufbegehren, sind sie unvermeidbar in politische Kämpfe involviert. Politik, so glauben wir, ist die Arena, wo wir punkten können: Gegen das patriarchale System und die daraus resultierende sexuelle Unterdrückung. Wir sind bestrebt gegen alle Formen der Unterdrückung der Frauen - sowohl versteckte als auch offene - zu kämpfen. Wir sind nicht für die subtilere und „weichere“ Form der Unterdrückung, die unsere Schwestern im Westen erdulden. (…) Unsere Internetseite dient der Verbreitung der progressiven Frauenperspektiven und Berichte über die Situation der Frauen und ihren Kämpfen weltweit. Wir sehen den Kampf der Frauen gegen die Unterdrückung in Iran und Afghanistan nicht isoliert vom Rest der Welt. Wir nehmen teil an unterschiedlichen Plattformen, um Menschen über unsere Situation zu informieren.(…)“
Eine Veranstaltung der
'Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen'
in Kooperation mit der ira nisch/afghanischen Frauenorganisation 8.März
MedienCoop Bremen, Schildstrasse 12-19, 28203 Bremen