Ahmed Saado bleibt vorerst in Abschiebehaft in Hannover Langenhagen. Das Ergebnis des Haftpruefungstermins heute morgen steht allerdings aus. Bis die Richter die fuer die naechsten Tage angekuendigte Entscheidung faellen, bleibt Ahmed in Abschiebehaft.
Waehrend des Haftpruefungstermins hat Ahmed Saado verkuendet, dass er ab heute in den Hungerstreik geht - aus Protest und als Kampf gegen die moeglicherweise bevorstehende Abschiebung in die Tuerkei.
Etwa 30 UnterstuetzerInnen Ahmeds hielten waehrend des Gerichtstermins eine Kundgebung am Landgericht ab. Abermals war viel Polizei dabei im Einsatz: mehrere Dutzend Beamte belagerten die Kundgebung und das entfernter liegende Kreishaus.
In den kommenden Tagen steht nun die Entscheidung des Verwaltungsgerichts ueber den Eilantrag gegen die Abschiebung von Ahmed Saado an. Zuletzt war die Entscheidung am Freitag auf Betreiben des Landkreises vertagt worden. Alle Zeichen sprachen fuer einen Stopp der Abschiebung durch das VG nachdem der JVA-Arzt selbst sich gegen die Abschiebung ausgesprochen hatte wegen der erhoehten Suizidgefahr von Ahmed Saado.
Die Auslaenderbehoerde reagierte nun auf die unabweisbaren Diagnosen mit der Ankuendigung, fuer eine Abschiebung mit aerztlicher und “Sicherheits-” Begleitung zu sorgen. Der Suzizidgefaehrdung will die Auslaenderbehoerde mit der Einweisung in eine geschlossene psychiatrische Anstalt in der Tuerkei (!) begegnen.
D.h. Ahmed, der erst durch den jahrelangen Druck der Behoerde und durch die Trennung von seinen Angehoerigen, sowie durch mehrere brutale Polizeieinsaetze in den vergangenen 12 Monaten in diese Situation gebracht wurde, soll nun zu "seinem Wohle" in der Tuerkei Sicherheitsverwahrt werden.
Arbeitskreis Asyl Goettingen, 27. Juni 2005
Weitere Infos zur Kampagne unter:http://www.abschiebemaschinerie-stoppen.de/