Der Initiativkreis „Bleiberecht für Familie Erkil“ ruft auf:
Kundgebung und Demonstration gegen die Abschiebung
von Mehmet, Sabahat, Hüseyin, Bahar, Davut und Axin Erkil!
Die kurdische Familie Erkil lebt seit zehn Jahren und zwei Monaten in Wesel, und ist akut von einer Abschiebung in die Türkei bedroht. Am 15. September hat der Leiter der Ausländerbehörde Wesel, Herr Gandoy, der Familie schriftlich mitgeteilt, dass ihre Duldung 5. November ausläuft. Diese verfällt jedoch wenn ein konkreter Rückführungstermin fest steht. Der Antrag auf Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis wurde abgelehnt. Gegen eine Abschiebung in die Türkei, sprechen jedoch sowohl humanitäre Gründe die die persönliche Lage der Familie betreffen, als auch die Bedingungen die in dem Land herrschen in welches sie gegen ihren Willen abgeschoben werden sollen. Mehmet Erkil war sowohl in seiner Heimat, als auch in Wesel als Vorsitzender des „Kurdischen Kulturvereins Wesel “ für die Rechte der kurdischen Minderheit aktiv. Hierfür wurde er in seiner Heimat mehrmals von der türkischen Armee verhaftet und gefoltert und mit dem Tod bedroht. Die Flucht vor politischer Verfolgung verschlug ihn und seine Familie nach Wesel. Diese politische Verfolgung wird von der Ausländerbehörde jedoch nicht als Grund zur Aussprechung eines Bleiberechts akzeptiert. Und doch werden in der Türkei täglich Menschenrechtsverletzungen begangen. Aber gerade jetzt da der EU-Beitritt der Türkei in der öffentlichen Diskussion ist, wird dies bisweilen gerne ignoriert. Frau Sabahat Erkil ist aufgrund der schrecklichen Erlebnisse in der Türkei und der täglichen Sorge um ihre Familie traumatisiert. Die Psychologin des Gesundheitsamtes bestätigte ihr eine Reiseunfähigkeit und eine erhöhte Suizidgefahr im Falle einer Abschiebung. Von der Ausländerbehörde wurde das Attest nicht anerkannt, und Frau Erkil trotz allem für reisefähig erklärt. Erst vor wenigen Monaten hat sie einen Suizidversuch unternommen. Auch den vier Kindern von Mehmet und Sabahat Erkil droht eine ungewisse Zukunft. Zwei von ihnen sind in Deutschland geboren und sprechen kein türkisch. Obwohl alle Kinder hier vorbildlich integriert sind, Schule und Vereine besuchen und gut deutsch sprechen, sollen sie aus ihrem vertrauten Umfeld gerissen werden. Die jüngste Tochter leidet zudem unter mangelnder Knochenbildung, und die Therapie sollte unbedingt in Deutschland fortgesetzt werden.
Trotz dieser offensichtlichen Gründe, zahlreichen Appellen aus dem ganzen Bundesgebiet - bis hin zu EU Parlamentariern -, dem entschiedenen Protest von den MitschülerInnen der Erkil Kinder, den empörten Eltern und Weseler BürgerInnen zeigt sich die Ausländerbehörde absolut uneinsichtig. Doch dieser Ignoranz setzen wir nun gemeinsam unseren unbeugsamen Protest entgegen.
- Ein dauerhaftes Bleiberecht für die ganze Familie Erkil!
- Anerkennung der persönlichen Situation der Familie als Abschiebehindernis!
- Kein Mensch ist illegal!
Kundgebung am Samstag, 22. Oktober
Beginn: 11 Uhr am Berliner Tor (Wesel)
Anschließend Demonstration zum Rathaus
Kontakt und Infos unter www.jlwesel.de