Für das Bleiberecht von Shani Haliti und seine beiden Kinder Emil und Emanuel Ristic. Shani Haliti ist ein Rom aus dem Kosovo. Download Faxvorlage
Er wurde gezwungen im Kosovo Krieg in der serbischen Armee gegen Albaner zu kämpfen. Daher musste er nach dem Krieg nach Serbien fliehen. Sein Leben war im Kosovo in Gefahr.
In Serbien wurden die beiden Kinder Emil und Emanuel geboren. Doch auch in Serbien wurde die Familie diskriminiert und ausgegrenzt, weil sie Roma und Muslime sind. Die Kinder wurden in der Schule von den Mitschülern gemobbt und geschlagen. Die Eltern der serbischen Schüler haben der Familie mit dem Tod gedroht, wenn sie nicht verschwinden. Die Polizei schützte die Familie nicht, sondern gab ihnen die Schuld. Die Polizei glaubte ihnen nie, weil sie Roma sind. Für sie waren sie immer die Schuldigen, auch ohne jeden Beweis.
Daher kam die Familie im November 2013 das erste Mal nach Deutschland. Ihr Asylantrag wurde aber als „offensichtlich unbegründet“ abgelehnt, so dass sie im Oktober 2014 gezwungen waren, wieder nach Serbien auszureisen. Doch schon kurz nach ihrer Rückkehr begann die Ausgrenzung und Gewalt gegen die Kinder in der Schule wieder. Ebenso schnell kehrten die Drohungen der Eltern der Mitschüler zurück und es kam zu Misshandlungen durch die Polizei. Shani Haliti wurde über mehrere Stunden von der serbischen Polizei geschlagen. Und sie kündigten ihm an, dies zu wiederholen.
Die Familie floh daher im Januar 2015 wieder nach Deutschland. Seitdem leben sie mit einer Duldung in Erfurt. Nach dem Ende des Winterschabschiebestopps im März 2015 bekamen sie schriftlich die erste Androhung der Abschiebung durch die Ausländerbehörde (ABH) Erfurt. Durch die traumatisierenden Erfahrungen im Kosovo-Krieg und die Diskriminierung und Misshandlung in Serbien leidet der Vater an einer paranoiden Schizophrenie mit zeitweiser Suizidalität. Der behandelnde Psychiater bescheinigte Shani Haliti daher bei einer Abschiebung eine Gefahr für seine Gesundheit und sein Leben. Die ABH wollte die Familie trotzdem am 9. Dezember 2015 abschieben. Dies konnte nur durch ein Kirchenasyl verhindert werden.
Die Familie musste ca. 2 Monate in einer Kirche ausharren, bis im Februar 2016 ein Antrag bei der Thüringer Härtefallkomission eingereicht werden konnte und dadurch ein Schutz vor Abschiebung bestand. Als sie das Kirchenasyl verließen, konnten sie allerdings nicht in ihre Wohnung zurück kehren. Diese wurde während des Kirchenasyls im Januar 2016 durch das Sozialamt Erfurt geräumt und alle persönlichen Sachen und Gegenstände entsorgt. Die Familie wurde erst im Nachhinein darüber informiert, obwohl den Behörden jederzeit bekannt war, wo die Familie sich aufhielt. Als weitere Strafe dafür, dass sie sich der Abschiebung entzogen hatten, verbrachten sie ca. 1 Monate in einer Erfurter Sammelunterkunft (Turnhalle). Jetzt sind sie seit ca. 6 Monaten in einem Zimmer in einem Container untergebracht.
Trotz seiner Krankheit und der schlechten Wohnsituation hat Herr Haliti in den folgenden Monaten einen Deutschkurs mit Praktikum in einer Firma absolviert. Das Recht auf Arbeit und Ausbildung werden ihm durch die ABH Erfurt verwehrt. Er ist weiterhin aktiv bei der Gruppe Roma Thüringen und hat auch an Demonstrationen gegen die regelmäßigen AFD Demonstrationen in Erfurt teilgenommen und gesprochen. Die Kinder besuchen die Regelschule und sind im Sportverein aktiv. Die Härtefallkommission hat trotz all dieser Gründe den Antrag der Familie auf Aufenthalt im Juli 2016 abgelehnt. Auch eine Petition beim Petitionsausschuss des Thüringer Landtages gegen eine Abschiebung und für einen Aufenthalt wurde im August 2016 abgelehnt.
Die letzte Chance der Familie ist nun ein Antrag auf humanitären Aufenthalt, welchen Herr Haliti mit Hilfe seines Anwalts am 28.07.2016 bei der ABH Erfurt gestellt hat. Eine Rückkehr nach Serbien ist aus den oben genannten Gründen völlig unmöglich. Dort erwarten sie Gewalt und Misshandlung durch Serben und die serbische Polizei. Außerdem bekommt Herr Haliti in Serbien nicht die für ihn unbedingt notwendige medizinische Versorgung und therapeutische Behandlung. Dies gefährdet nicht nur seine Gesundheit und sein Leben, sondern auch das Wohlergehen seiner Kinder, die auf ihn angewiesen sind.
Zeigen wir der ABH Erfurt, dass die Familie Haliti / Ristic nicht alleine ist und dass wir sie unterstützen, damit sie ihr Recht auf Aufenthalt in Deutschland erhalten.
Die Familie Haliti / Ristic muss hier bleiben!
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Protestfax /-E-Mail:
Ausländerbehörde Erfurt
z.H. Amtsleiter Herr Heinemann
Tel. +49 361 655-5444
Fax +49 361 655-7609
E-Mail: Auslaenderbehoerde@Erfurt.de
Bürgermeister-Wagner-Straße 1
99084 Erfurt
Sehr geehrter Herr Heinemann,
ich habe von der Situation der Familie Haliti / Ristic erfahren. Ich wende mich nun an Sie als Verantwortlichen in der Entscheidung über den am 28.7.2016 durch Herrn Shani Haliti gestellten Antrag auf humanitären Aufenthalt.
Shani Haliti und seine beiden Kinder Emil und Emanuel mussten vor Ausgrenzung und Gewalt aus Serbien fliehen. Ihr Leib und Leben ist in Gefahr wenn sie zurück kehren müssen. Sie brauchen unseren Schutz. Dem Antrag von Shani Haliti auf humanitären Aufenthalt muss daher unbedingt statt gegeben werden. Er ist mehrfach traumatisiert und braucht gute ärztliche und therapeutische Behandlung. Seine Kinder brauchen ihn und sind auf ihn angewiesen. Es liegt in Ihrer Verantwortung das Leben von Herrn Shani Haliti sowie das Kindeswohl von Emil und Emanuel zu schützen.
Ich möchte Sie bitten, den Ermessensspielraum Ihrer Behörde zu nutzen und positiv über den Antrag zu entscheiden. Für die Familie wäre das die Rettung aus großer Not.
In der Erwartung einer positiven Antwort verbleibe ich.
Mit freundlichen Grüßen, …
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