Unsere Forderungen lauten Gerechtigkeit, Gerechtigkeit und Gerechtigkeit.
Wir werden nicht aufhören, nach den Mördern von unserem Sohn zu fragen.
Wir benutzen das Wort Mörder, weil Menschen Amed getötet oder seinen Tod verursacht haben.“
Malek und Fadila Ahmad im Oktober 2018
Gedenkveranstaltung für Amed Ahmad 13. Oktober 2022 | 18 Uhr | Bonn - Münsterplatz
Am 29. September 2022 jährt sich zum vierten Mal der Todestag von Amed Ahmad. Bis heute wissen wir nicht, warum Amed Ahmad festgenommen und über zwei Monate seiner Freiheit beraubt wurde, schließlich verbrennen und im Anschluss sterben musste. Die Familie von Amed Ahmad muss nicht nur den Verlust ihres Sohnes ertragen, sondern auch im Nachhinein ertragen, wie in einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss Nebensächlichkeiten die Diskussionen und den Bericht dominierten. Die Mutter und der Vater von Amed Ahmad und wir fragen uns weiterhin, warum Amed Ahmad nicht mehr bei uns weilt. Die scheinheiligen Untersuchungen im parlamentarischen Untersuchungsausschuss gaben keine Antworten auf unsere Fragen. Sie stärkten eher unsere Zweifel, dass es nicht nur eine Kette von Fehlern und Versagen waren, die zu Ameds Tod führten. Wie sonst können die Manipulation der Daten bereits vor seiner Verhaftung und die Abweisung von mehreren Hinweisen auf die fälschliche Freiheitsberaubung gedeutet werden?
"Ich weiß, das der Untersuchungsausschuss nicht unparteiisch ist
und von Anfang an den Interessen der Polizei dient.“
Malek Ahmad nach dem Ende des
parlamentarischen Untersuchungsausschuss NRW
Eine konsequente Aufklärung der Verhaftung und Todesumstände blieben, wie in allen anderen uns bekannten Fällen von rassistischer Polizeibrutalität, aus. Deswegen mussten wir in den knapp vier Jahren seit dem Tod von Amed Ahmad erleben, wie weitere Menschen durch die Kugeln der Polizei oder in Polizeigewahrsam in NRW ihr Leben lassen mussten. Die Tötung von Adel in Essen wurde trotz existierender Videoaufnahmen nicht verfolgt. Der Fall Georgios Zantiotis wird noch von seiner Familie rechtlich geprüft. Allein im August 2022 sind weitere zwei Menschen in NRW durch Polizeikugeln getötet worden. Jouzef Berditchevski wurde am 3. August 2022 in Köln bei der Zwangsräumung seines Hauses erschossen. Der 16-jährige Mohammed Lamine Dramé ist am 8. August 2022 mit sechs Kugeln in Dortmund erschossen worden.
Wir laden alle dazu ein am Jahresstag von Amed Ahmads Beisetzung am 13. Oktober nach Bonn zu kommen. Wir wollen an diesem Tag bei der Familie am Grab von Amed sein und im Anschluss im Bonner Stadtzentrum an Amed und alle anderen Opfer rassistischer Polizeibrutalität erinnern. Nach der öffentlichen Demonstration unserer Wut, Trauer und Solidarität mit den Familien der Opfer wollen wir zusammenkommen und diskutieren, wie wir unsere Kämpfe verbinden und uns gegenseitig unterstützen können.
Amed Ahmad, das war Mord!
Initiative Amed Ahmad | KARAWANE für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen | Migrantifa NRW
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