Demo | 25.04.2023 in Bitterfeld-Wolfen | 14h vor dem Bahnhof
Sehr geehrte Pressevertreter:innen,
schon seit längerem werden insbesondere die Ausländerbehörden in Sachsen-Anhalt stark kritisiert. Sie arbeiten langsam, ineffektiv und intransparent, ihre Entscheidungen sind häufig nicht nachvollziehbar und von Willkür geprägt. Das erschwert die ohnehin schon teils sehr instabile Situation von uns Migrant:innen und geflüchteten Menschen. Es ist uns unter diesen Umständen kaum möglich ein Teil dieser Gesellschaft zu werden, was zu weiteren Ressentiments uns gegenüber führt.
„Die Demonstration richtet sich gegen die Ungerechtigkeit, mit der wir bei der Ausländerbehörde in Bitterfeld tagtäglich konfrontiert sind. Viele von uns leben seit Jahren in Deutschland und seit Jahren ist es das gleiche. Deutschland behauptet ein Land zu sein, in dem Menschenrechte zählen, aber die Ausländerbehörde in Bitterfeld scheint das nicht zu wissen. Wir werden nicht wie Menschen behandelt und leben wie im Gefängnis.“ So der Pressesprecher der Refugee Community Bitterfeld Philippe Dadjah.
Ab 14 Uhr am 25. April 2023 werden wir deshalb in den Straßen von Bitterfeld und vor der Ausländerbehörde demonstrieren. Wir haben schon Ende Januar einen offenen Brief an die verantwortlichen Behörden geschickt und um ein Treffen mit deren Vertreter:innen gebeten, um unsere Anliegen vorzubringen. Bis heute haben wir keine Reaktion erhalten. Die Demonstration ist unsere Antwort auf dieses Schweigen.
Neben Erfahrungsberichten werden wir vor allem über folgende Forderungen sprechen:
Besonders für den Standort Bitterfeld fordern wir
- 1. Das unsere Anliegen gehört werden und wir die Möglichkeit bekommen unsere Beschwerden über die schlechte Behandlung seitens der Ausländerbehörde vorzubringen.
- 2. Eine unabhängige Beschwerdestelle, bei der wir rassistisches Verhalten seitens der Mitarbeiter:innen melden können und von der diese zur Verantwortung gezogen werden können.
- 3. Transparenz über die Entscheidungsprozesse der Ausländerbehörde. Die Entscheidungensind geprägt von Diskriminierung und Willkür. Das muss sofort enden!
- 4. Ein Ende der Sanktionen. Wir leben gerade in besonders schwierigen Zeiten. Sanktionen sind unter Einhaltung der Menschenrechte nicht vertretbar.
Darüber hinaus vertreten wir folgende fundamentale Forderungen für ein humanes Asylrecht:
- Eine menschenwürdige Behandlung.
- Die sofortige Legalisierung von uns, die in Anhalt-Bitterfeld leben.
- Arbeitserlaubnis für alle, die arbeiten wollen.
- Freizügigkeit in ganz Deutschland (Abschaffung der Residenzpflicht).
- Freiheit den Wohnort selbst wählen zu können.
- Ausbildungsplätze für uns und unsere Kinder.
- Krankenversicherung für alle, ohne Ausnahme und ohne Einschränkungen.
Wir haben ein Recht auf ein gutes Leben und dafür stehen wir ein!
Refugee Community Bitterfeld ist ein Bündnis aus Betroffenen und Unterstützer*innen
Mehr Informationen finden Sie unter:
http://www.thevoiceforum.org/node/4829
https://youtu.be/J8KD3e4LVvU
https://instagram.com/menschenrechte_beibringen
Pressesprecher an diesem Tag:
Phillipe Dadjah
Tel. 015775673131
Email: refugeecommunitybw@gmail.com