Anlässlich des dezentralen Aktionstags für den Menschenrechts- und antirassistischen Aktivisten Akubuo Chukwudi rufen wir am Montag, den 29.11.2004 zwischen 10 und 14 Uhr zu einer Fax-Demonstration auf.
Flugblatt für Akubuo - Plakat für Akubuo - Bremer Faxdemonstration
Am 1.12.2004 wird die Härtefallkommission Mecklenburg-Vorpommerns darüber entscheiden, ob Akubuo Chukwudi aufgrund humanitärer Gründe eine Bleibeperspektive eingeräumt wird. Die Idee dieser Fax-Demonstration ist es nun im Rahmen der seit Wochen laufenden Fax-Kampagne in einer gemeinsamen und konzentrierten Fax-Aktion gegen die Abschiebung von Akubuo Chukwudi zu protestieren. Die Demonstration wird in der Presse angekündigt werden und auch in anderen Städten wollen Menschen per Fax demonstrieren.
Wir möchten Euch einladen, an dieser Fax-Demonstration teilzunehmen und am Montag, den 29.11.2004 zwischen 10 und 14 Uhr untenstehenden Text an das Innenministerium in Schwerin und die Ausländerbehörde in Parchim zu faxen. Wenn Ihr nur ein Fax schicken könnt, dann schickt dieses bitte an das Innenministerium. Bitte schickt keine Faxe direkt an die Härtefallkommission. Wenn Ihr zwischen 10 und 14 Uhr nicht faxen könnt - später oder früher ist auch okay.
Innenministerium in Schwerin: 0385-5882972 oder 5882974 (fax)
Ausländerbehörde in Parchim: 03871-722664 (fax)
Falls gerade andere DemonstrationsteilnehmerInnen in der Leitung sind, ist das eigentlich ein gutes Zeichen.... Also gerne mehrmals versuchen.
Herzliche Grüße,
Akubuo-Soli Bremen (Anti-Lager-Tour-AG , Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen und viele andere)
Hier der Text für das gemeinsame Fax:
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Fax-Demonstration nach Schwerin, Montag 29.11.04 10-14 Uhr
Hiermit beteiligen wir uns an der heutigen Fax-Demonstration nach Mecklenburg-Vorpommern. Wir demonstrieren dagegen, dass der Aktivist für Menschenrechte und Antirasissmus Akubuo Chukwudi nach Nigeria abgeschoben werden soll.
Akubuo Chukwudi lebt bereits seit 11 Jahren in Deutschland. Allein das sollte reichen, Akubuo Chukwudi endlich ein dauerhaftes Bleiberecht in Deutschland einzuräumen. Nach einem rassistischen Überfall Ende Oktober 2004 hat sich sein gesundheitlicher Zustand massiv verschlechtert. Hinzu kommt, dass Akubuo Chukwudi im Falle einer Abschiebung unmittelbare Gefahr für Leib und Leben droht. Durch seine zahlreichen, exilpolitischen Aktivitäten ist er den nigerianischen Behörden bestens bekannt.
Bereits drei Mal saß Akubuo Chukwudi in Abschiebehaft - 1997, 1998 und 2000. Im Jahr 2000 hat ihn nur ein 26-tägiger, von einer internationalen Kampagne begleiteter Hungerstreik vor seiner Abschiebung bewahrt.
Die Behörden wollen Akubuo Chukwudi loswerden, weil er eine unbequeme und vor allem unüberhörbare Stimme ist. Als Mitglied der Flüchtlingsselbstorganisation The Voice und der Karawane für die Recht von Flüchtlingen und MigrantInnen kämpft Akubuo Chukwudi schon seit langem gegen rassistische Diskriminierung, Ausgrenzung und Isolation von Flüchtlingen in Deutschland. Im Sommer 2004 ist Akubuo Chukwudi einer der tragenden AktivistInnen der Anti-Lager-Action-Tour gewesen. Ziel dieser 17-tägigen Tour quer durch Nord- und Ostdeutschland war es, Flüchtlingslager als ein zentrales Instrument rassistischer Isolationspolitik bekannt zu machen. Im Übrigen hat Akubuo Chukwudi selbst zehn Jahre lang in einem solchen von ihm und anderen Flüchtlingen als "Dschungelheim" titulierten Flüchtlingslager mitten im Wald Mecklenburg-Vorpommerns gelebt.
Die aktuelle Abschiebungsandrohung ist also alles andere als Zufall. Auch seine beiden letzen Inhaftierungen folgten unmittelbar im Anschluss an politische Aktivitäten: An die erste Karawane-Tour 1998 und den Internationalen Flüchtlingskongress 2000 in Jena.
Aber Akubuo Chukwudi ist nur einer von vielen Flüchtlingen, die derzeit in Mecklenburg-Vorpommern akut von Abschiebung bedroht sind. Ziel der Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern ist es, langjährig geduldete Flüchtlinge noch vor Jahresfrist abzuschieben, denn das neue Zuwanderungsgesetz die beinhaltet die Möglichkeit, dass langjährig geduldete Flüchtlinge in den Genuss einer dauerhaften Bleiberechtsregelung kommen können.
Am 1. 12. 2004 entscheidet die Härtefallkommission Mecklenburg-Vorpommerns darüber, ob Akubuo Chukwudi aufgrund humanitärer Gründe eine Bleibeperspektive eingeräumt wird. Wir denken: 11 Jahre sind genug! Wir fordern deshalb die Verantwortlichen in Mecklenburg Vorpommern auf, die gegen Akubuo Chukwudi und viele andere Flüchtlinge in Mecklenburg-Vorpommern gerichteten Abschiebeanstrengungen sofort einzustellen.
Akubuo Chukwudi muss bleiben! Abschiebungen stoppen!