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KARAWANE -SOLIDARITÄT

KARAWANE Festival - Eine Bastion der Menschlichkeit und der Solidarität

Ein würdiges Gedenken an die ungezählten Schwestern und Brüdern, die auf ihrem erzwungenen Weg von ihren Bezwingern erneut verfolgt und zu Tode gebracht wurden.

Why? steht in großen Lettern auf einem Foto von einem im Meer treibenden toten Menschen.
Der anklagende Aufschrei war in Westdeutschland in den 70er und 80er Jahren auf einem Bild von einem von einer Kugel in den Rücken getroffenen Soldaten zu sehen als Ausdruck der Ablehnung von Krieg in dem Verständnis von einem militärischen Konflikt zwischen zwei Armeen. Der Krieg der dominanten Länder durch ihre Regierungen und eine handvoll multinationaler Konzerne und Banken gegen die Gesellschaften des Trikonts, der Krieg gegen verzweifelte und hoffnungsvolle Menschen auf der Suche nach einem Raum zur Entwicklung drückt sich erst Jahrzehnte später in der Neuauflage des alten Antikriegsplakates aus. Eine Entwicklung im Bewusstsein der deutschen AktivistInnen, die der 15jährige Kampf der Organisation der Flüchtlinge von the VOICE gegen Deutschlands und Europas mörderische Deportationsmaschinerie hervorgebracht hat. Erste Früchte einer überlebensnotwendigen „Entwicklungshilfe“, wobei jedoch die zentrale Kraft die Selbstorganisierung der Flüchtlinge und die Beziehungen zu der sich organisierenden Jugend der MigrantInnen in 2. und 3. Generation ist. In der Vermischung der nationalen und kulturellen Hintergründe zu einer Gegenwehr gegen den Rassismus, den Massenmord an Flüchtlingen und MigrantInnen und gegen ein globales technologisch höchstleistungsfähiges und ethisch total degeneriertes System.
Das Signal zum KARAWANE Festival war schon der große Flüchtlingskongress in Jena im Jahr 2000. Die erste Anklage und der dann folgende kontinuierliche und unbeugsame Widerstand kam aus den Bergen in Jena Forst – einem Isolationslager der neuen Generation des deutschen Lagersystems. Von dort begann im Grunde die Karawane und der mühsame Aufbau unter den Bedingungen der ständigen Bedrohung von Deportation – die Abschiebung ist schärfste Waffe gegen die AktivistInnen.

Die Karawane ist nach Jena zurückgekehrt. Es war Zeit für eine neue Zeremonie und ein beschwören des unbeugsamen Widerstands in Achtung und Ehrung der Opfer - gegen die Bestialität einer verfaulten aber längst nicht geschlagenen Kolonialgesellschaft. „ Wir sind hier, weil ihr unsere Länder zerstört“ die zentrale Parole der Karawane hat die afrikanische Maskerade nach Jena gebracht. In einem in diesem Land noch nie gesehen politisch-kulturellen drei Tage dauernden Festivals auf vier Plätzen und überall dazwischen entwickelte sich ein Raum der uns gehörte, den wir bestimmten, wo das Gesetz der Trennung und Isolation nicht mehr dominierte . Die afrikanischen Masken trieben angefeuert von der internationalen Comunity der Flüchtlinge die brennende Anklage des ertrunkenen Flüchtlings durch die Strassen Jenas. Während die Kinder den Masken neugierig in die Augen sahen, zuckten Brandstifter und Biedermann erschrocken zurück.

Jena Karawane Festival 2010 war ein großes würdiges und energiegeladenes Ereignis – möglich gemacht durch die Überwindung der Angst – auf dem langen Kraft zehrenden Weg bis dass keiner mehr deportiert wird.

!!!KARAWANE SOLIDARITÄT!!!

Ra
Karawane hh

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