Warum musste Giórgu Zantiótis sterben?
Kundgebung am 7.11.2021 um 18:00 Uhr
Wuppertal Hauptbahnhof
Wieder musste ein Mensch in Wuppertal durch die Folgen eines Polizeieinsatzes in Gewahrsam sterben.
In den sozialen Medien wurde in griechischer Sprache über seinen Tod berichtet:
"Im Morgengrauen des 2. November wurde auf einer Polizeiwache in Wuppertal (Deutschland) der Tod des 24-jährigen Georgios Zantiotis (Γιώργου Ζαντιώτη) bekannt gegeben, fast anderthalb Stunden nachdem er aus dem Nachtclub geholt worden war: Die Polizisten traten auf den Asphalt".
Das dazugehörige Video zeigt wie er von zwei Polizisten auf die Straße gedrückt und gefesselt wird, während seine Schwester die Polizisten anfleht, ihn loszulassen: "Er ist noch ein Kind!"
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2 Νοεμβρίου ξημερώματα ανακοινώθηκε ο θάνατος του Γιώργου Ζαντιώτη 24 χρονών, σε αστυνομικό τμήμα του Wuppertal(Γερμανία), σχεδόν μιάμιση ώρα μετά την προσαγωγή του έξω από νυχτερινό κέντρο .Οι μπάτσοι τον πατούσαν στην άσφαλτο. pic.twitter.com/J6Ijtzc8dK
— Polidefkis (@Polidefkis_) November 6, 2021
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Auf Nachfrage von Journalistinnen sah sich die Staatsanwaltschaft gezwungen über den Fall zu berichten. Zuvor gab es keinen Anlass für Oberstaatsanwalt Baumert, weil es sich um eine natürliche Todesursache handelte:
- Todesfall »nicht medienrelevant« | Die Staatsanwaltschaft Wuppertal hielt Tod in Polizeigewahrsam für nicht berichtenswert | Neues Deutschland 7.11.2021: https://www.nd-aktuell.de
- Festgenommener verstirbt in Polizeizelle | Artikel aus Wuppertal vom 7.11.2021: https://mailchi.mp
- 25-Jähriger in Polizeigewahrsam gestorben | Artikel vom 7.11.2021 aus Spiegel Online: https://www.spiegel.de/panorama...
- 25-Jähriger stirbt auf Polizeiwache | Artikel vom 7.11.2021 aus der taz: https://taz.de/Todesfall...
Wie in zahlreichen Fällen von Todesfällen durch die Polizei wird das durch Gewalteinwirkung getötete Opfer kriminalisiert. Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert: "Wir gehen davon aus, dass darin [Anm. KARAWANE: Drogen] ein Grund für seine Aggressivität und womöglich für seinen Tod liegt." Auch im Falle von Mohammad Selah, ein Flüchtling aus Guinea in Remscheid, wurde behauptet, dass Drogen im Spiel waren. Ihm wurde die medizinische Versorgung verweigert, weil er abgeschoben werden sollte. Die damals aus Wuppertal stammende Staatsanwaltschaft behauptete Drogen seien im Spiel gewesen, obwohl keine Beweise hierfür vorlagen. Seine Freunde bezeugten dies und die Ärzte vermuteten eine tropische Krankheit. Drogen werden immer wieder gennnt, wenn die Opfer von Polizeibrutalität im nachhinein diskrediert und kriminalisiert werden müssen und die Polizei von ihrer Schuld entlastet werden soll.
Wir werden heute auf die Straße gehen, weil wir wütend sind und wir befürchten müssen, dass die Wahrheit wieder ermodet wird, wie in den zahlreichen anderen Fällen in NRW ud BRD: #AdelB, #AmedAhmad, #MichaleHaile, #DominiqueKouamadio, ... #OuryJalloh...
Erst in dieser Woche haben wir den vollständigen Nachweis erbracht, dass Oury Jalloh in der Zelle Nr. 5 ermordet und verbannt worden ist:
Internationale Pressekonferenz der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh
Bevor die Wahrheit wieder einmal hingerichtet wird, gehen wir auf die Straße und erwarten eine plausible und lückenlose Erklärung.
Gleichzeitig manifestieren wir unsere Entschlossenheit auf der Seite der Familie und Freundinnen von Georgios Zantiotis (Γιώργου Ζαντιώτη) zu stehen und sie in diesen schwierigen Tagen zu begleiten.
Die Bitte und Schreie der Schwester von Georgios pochen in uns: "Er ist ein Kind!"
In Solidarität bleiben wir verbunden
Eure KARAWANE für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen